Dass es in Österreich kompliziert werden kam, wenn man Fahrkarten online kaufen will, habe ich bei der Vorbereitung dieser Reise einmal wieder erfahren müssen. Der ÖBB Ticketkauf für unsere Fahrt nach Wien scheiterte anfänglich an einem Softwarefehler, unzureichender Hilfe von der Hotline und dann musste ich feststellen, dass Buchungen ab sieben Personen entweder über eine Gruppenanfrage oder zwei separate Buchungen abgewickelt werden müssen. Mit etwas Hilfe von meiner Tochter wählte ich vorerst die Gruppenanfrage, die mir nach 1 ½ Tagen beantwortet wurde. Dabei musste ich feststellen, dass bei dieser Art der Buchung keine Sparschiene Tickets zu kaufen waren. Also buchte ich über mein Kundenkonto bei der ÖBB die Fahrkarten für zuerst fünf Personen, und später die übrigen zwei Fahrkarten. Da beim Kauf über mein Kundenkonto immer angenommen wird, dass ich selbst reise, habe ich die letzten zwei Karten aber ohne die Nutzung meines Kundenkontos gemacht. Soweit, so gut. Beim Ausdrucken der Fahrkarten erlebte ich aber eine Überraschung, da dort plötzlich meine Daten und die Daten eines Reisenden der ersten Buchung auftauchten. (Nur gut, dass die Schaffner bei der Fahrkartenkontrolle die Namen nicht überprüfen.) Überhaupt war der Ausdruck der Fahrkarten sehr unübersichtlich. Für die erste Buchung waren es elf Blatt inklusive Platzkarten und Aufzahlung für die erste Klasse. Auch beim Kauf der Eintrittskarten für die Messe musste meine Tochter zu Hilfe bitten, da das Anlegen eines Kontos kompliziert und unübersichtlich war. Schließlich hängte sich die Abwicklung der Zahlung mit Kreditkarte auf, so dass ich die Zahlung auf mein Girokonto umdisponieren musste.

So trafen wir uns am 27.10.2022 gegen 7:00 Uhr zu siebt am Bahnhof Ried im Innkreis. Um 07:10 Uhr startete die Reise nach Wien mit der Fahrt nach Attnang-Puchheim, wo wir um 07.49 Uhr eintrafen. Da wir im RJ 545 nach Wien Hbf Plätze in der 1. Klasse reserviert hatten, musste uns der Wagenstandsanzeiger Auskunft geben, auf welcher Seite der Zuges sich diese befanden. Sie befanden sich an der Spitze des Zuges. Die Abfahrt um 8:00 Uhr war pünktlich, ebenso die Ankunft in Wien Hbf. Vom Bahnsteig machten wir uns auf den langen Weg zur U-Bahnstation der Linie U1. Zuvor kauften wir im Shop der Wiener Linien 2- Fahrten Karten für Senioren für € 3,00 pro Person. Mit der U1 ging es bis zur Station Praterstern, wo wir für eine Station in die Linie U2 umstiegen. An der Haltestelle Messe/Prater stiegen wir aus.

Auf der Rieder Modellbaumesse hatte uns schon Franz Steiner von der Zeitschrift MBW informiert, dass in Wien keiner wichtigen Hersteller mit einem Stand vertreten sei. Lag es an den hohen Standgebühren oder der Dauer über 5 Tage oder vielleicht sogar beidem? Wir wissen es nicht, und da wir die Fahrtkarten schon gekauft haben, konnten wir auch die Reise nicht mehr absagen. Jedenfalls waren die Erwartungen des Chronisten nicht besonders hoch. Man merkte dann auch an der Beschickung der Halle, dass improvisiert werden musste. Grundsätzlich gab es nur eine Anlage, die meinen Ansprüchen wenigstens einigermaßen entsprach. Das war eine Spur 1 Anlage im Rundkurs, wobei die geraden Teile mit einer Hintergrund Kulisse abschlossen und eine Rundung mit Abstellbahnhof offen, die andere zur Gänze verdeckt war. Ansonsten waren nur sehr große Modul Anlagen zu sehen, wobei die Spurweite N häufiger war als HO. Nun bin ich kein Freund von Modulanlagen, weil die Aneinanderreihung von 30 bis 50 cm breiten Modulen in der Regel nicht gut durch gestaltet sind. Außerdem findet man oft an den Übergängen unterschiedliche Farbgestaltungen, und es fehlt meist auch der Hintergrund. Sind die einzelnen Module im Modellbau mäßig gestaltet, sollte wenigstens der Fahrbetrieb interessant sein. Das ist bei eingleisigen Modulen fast nicht möglich und bei zweigleisigen oft nicht der Fall. Dazu kommt noch, dass die Module alle die gleiche Höhe haben müssen, und damit eine interessante Landschaftsgestaltung kaum möglich ist.

Auf der Wiener Messe waren nun fast alle Modulanlagen sehr groß. Man könnte nun die Meinung vertreten, dass die Messe die Aussteller gebeten hat, alle vorhandenen Module auszupacken, um den Platz zu füllen. Trotzdem gab es sichtbare Leerflächen. Keine der Anlagen konnte die oben angeführten Kriterien erfüllen. Erwähnenswert fand ich eine Anlage, die einen Kopfbahnhof zeigte. Dieses interessante Thema hätte einen intensiven Betrieb erfordert, was aber leider nicht der Fall war. Eine andere Anlage zeigt Motive der Arlbergbahn. Leider war dort am 2. Ausstellungstag kein Fahrbetrieb zusehen, eine absolute Katastrophe. Noch nie gesehen habe ich eine Anlage nach japanischen Motiven und Fahrzeugen. Die Landschaftsgestaltung mit blühenden Kirschbäumen wirkte etwas ungewohnt.

Gegen 15 Uhr hatten wir uns wieder an einem Treffpunkt verabredet, um rechtzeitig wieder zur Rückfahrt in den Hauptbahnhof zu gelangen, wobei wir wieder die U-Bahn wie auf der Herfahrt zu benutzen. Am Wagenstandsanzeiger ergab sich aber vorerst ein Problem, weil der RJX 66, für den wir reservierte Sitzplätze hatten, bis Salzburg gemeinsam mit dem RJX 866 geführt wurde, und der Wagen 26 dort dem RJX 866 zugeordnet war. Nach dem der 1. Zugteil eingefahren war, war klar, wo sich unser Wagen 26 befinden wird. Mit planmäßiger Abfahrt um 16:30 Uhr nach Linz startete die Rückfahrt, wo wir pünktlich um 17:44 Uhr ankamen. Weiter ging es mit dem REX nach Simbach um 17:53 Uhr. Während die Fahrkartenkontrolle in den Railjets, wohl auch wegen der vielen Blättern eher lax war, bemerkte der Schaffner jetzt, dass ich 3 Fahrkarten mit der ÖBB Vorteilskarte gekauft hatte und wollte auch alle Vorteilskarten sehen. Leider hatte unser Obmann nur eine nicht gültige Vorteilskarte dabei. Mit weiteren Angaben konnte der Schaffner aber überprüfen, dass unser Obmann doch eine gültige Vorteilskarte besitzt. Somit war alles in Ordnung. Um 18:59 erreichten wir unsere Endhaltestelle Ried im Innkreis.

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