Als ich alleine am 19.4.2023 gegen 07.15 Uhr in Bad Ried in den Regionalzug nach Schärding einstieg, wusste ich schon, dass es wegen des geplanten Eisenbahnerstreiks am 21.4.2023 Probleme mit der Rückfahrt aus Dortmund geben könnte. In Schärding war dann der Warteraum gesperrt, so dass ich die Wartezeit von zirka 1 ¼ Stunden bis zur Abfahrt des ICE 228 nach Dortmund auf dem Bahnsteig verbringen musste. Nach den Erfahrungen bei den letzten Reisen mit verpassten Anschlüssen hatte ich mich bewusst nicht auf eine schnellere Verbindung festgelegt, sondern die Umwegfahrt mit dem ICE 228 in Kauf genommen. Unser Zug war bis zur Einfahrt in den Hbf Aschaffenburg planmäßig unterwegs. Bis Hanau hatten wir dann aber mit mehreren Signal- und einer Schrankenstörungen zu kämpfen, so dass wir bis Frankfurt Hbf um 50 Minuten verspätet waren. Damit wären alle angebotenen schnellen Verbindungen über Frankfurt nicht erreichbar gewesen.

 

 

Entsprechend ging es weiter. Hinter Mainz Hbf wurde unser Zug auf die rechts rheinische Strecke bis Koblenz Hbf umgeleitet. Auf der links rheinischen Strecke wäre mein Sitzplatz bergseitig gewesen. So kam ich unverhofft in den Genuss einer Fahrt auf der rechts rheinseitigen Strecke mit Blick auf den Rhein bei ausgezeichnetem Wetter. Bis Dortmund Hbf wuchs die Verspätung auf 72 Minuten an, sodass wir statt um 17.21 Uhr erst um 18.33 Uhr ankamen. Im The Grey Hotel, das ich von früheren Übernachtungen kannte, erkundigte ich mich gleich nach der Möglichkeit, eine Nacht zu verlängern. Das war möglich. Zum Abendessen ging ich in den Alten Markt, konnte aber wegen fehlender Reservierung und der fortgeschrittenen Zeit nur einen Platz im Freien ergattern. Zurück im Hotel erfuhr ich in der Tagesschau, dass an meinem Reisetag der Fernverkehr erst wieder gegen 13 Uhr aufgenommen werden sollte. Da ich zu dieser Zeit, wenn überhaupt, Schärding nicht mehr erreichen konnte, entschied ich mich, eine Nacht in Dortmund dranzuhängen.

 Ich hatte damit 2 Tage zum Besuch der Intermodellbau zur Verfügung. Da der öffentliche Nahverkehr (Straßenbahn) vom Streik nicht betroffen war, gab es auch keine Probleme vom Hotel zur Messe und zurückzugelangen. Ich fuhr also wie gewohnt mit der U45 zur Messe, wo ich kurz nach 9 Uhr eintraf. Ein kurzer Blick in die Halle 4 zeigte, dass sie nicht so angeräumt war wie vor der Pandemie, während die Besucheranzahl sich wieder der vor der Krise näherte. Ich begann meinen Rundgang mit dem äußersten Kreis. Danach folgten die Quergänge. Von den mir bekannten Firmen waren alle bis auf die Firma Sommerfeldt vertreten. An Anlagen gab es wieder etliche sehr schöne Motive vor von niederländischen und französischen Ausstellern zu sehen. Bei den Großanlagen hat mir die schon bekannte Darstellung der Arlberg Westrampe des MEC Bregenz am besten gefallen. Erwähnenswert war noch eine Anlage im Rohbau einer großen Spur sowie die große Schulanlage aus dem Kreis Karlsruhe.

Während in den Vorjahren die Halle 5 vor allem mit vielen Händlern sowie Anlagen von Vereinen und dem Stand der Firma PIKO angefüllt war, belegte dieses Mal fast 1/3 das Thema LEGO die Halle. Offenbar hat eine größere Zahl an Händlern die Krise nicht überlebt. Da ich ja Zeit hatte, hörte ich mir einige Vorträge an, weil es dort immer wieder einen Sitzplatz zum Ausruhen gab. Nachdem der Ansturm am Märklin Insider Club Stand abgeflaut war, holte ich mir Begrüßungsgeschenk ab und bekam für meine 30-jährige Mitgliedschaft noch eine Zugabe.

Nach 15 Uhr machte ich mich auf dem Heimweg, kaufte mir zuvor aber noch die Eintrittskarte für den nächsten Tag. Mit der Straßenbahn ging es zum Hauptbahnhof um meine Heimfahrt zu regeln. Mein Plan war mit dem gleichen Zug nur einen Tag später zu fahren. Allerdings gab es für diesen Zug weder in der 1. noch in der 2. Klasse eine Platzkarte. Für den Zug 2 Stunden später gab es gerade noch eine Platzkarte kostenlos in der 2. Klasse. Zum Abendessen ergatterte ich noch einen Platz im Alten Markt.

Den zweiten Messetag ging ich etwas lockerer an. Ich war erst gegen 10 Uhr auf der Messe. Der Besucherandrang war wegen des Eisenbahnerstreiks etwas geringer, dafür die Staus auf den Zufahrten zu den Parkplätzen eindeutig stärker. Ich nahm mir viel Zeit um die ausgestellten Anlagen anzuschauen und Fotos zu machen. Zwischendurch hörte ich auch wieder einen Vortrag an. Nach 15 Uhr war mein Wissensdurst gestillt und es ging wieder zurück ins Hotel. Da es in der Innenstadt eine Radveranstaltung gab, war der Außenbereichs des Alten Markts stark verkleinert, sodass ich dort keine Chance hatte einen Platz zu ergattern. In der Pizzeria nebenan war noch Platz. So gab es eben eine Pizza zum Abendessen.

 

 

Obwohl ich eine Platzreservierung für die Abfahrt um 10.36 Uhr hatte, war ich am Morgen der Meinung, dass die Anfahrt erst um 11.36 Uhr sei. Man wird so langsam alt. Ich deponierte mein Gepäck in der Rezeption und ging noch in die Stadt, auch um mir Proviant für die Heimreise einzukaufen. Als ich ins Hotel zurückkam um das Gepäck zu holen und meine Reiseunterlagen durchsah, bemerkte ich meinen Irrtum. Es war aber zu spät. Ich machte mich trotzdem auf den Weg zum Hauptbahnhof um die Lage zu erkundigen.

Leider gab es am Samstag keine Möglichkeit, früher in Richtung Süden zu fahren, als den um 12.36 Uhr abfahrenden ICE 229 nach Wien. Also hieß es zuwarten. Da der Zug in Dortmund begann, konnte ich mir in Ruhe in der 1. Klasse einen Platz aussuchen. Meine Wahl viel auf einen Platz, zu dem mir die Schaffnerin später sagte, dass dieser nicht reserviert würde. Der Zug war pünktlich unterwegs und ich konnte die Fahrt am Rhein nun von der anderen Seite genießen. Die 1. Klasse war bis Frankfurt mäßig besetzt. In Frankfurt wurde mein Platz doch reserviert. Ich konnte aber meine Platz verteidigen mit Hinweis auf noch etliche andere freie Plätze. Unsere pünktliche Fahrt endete in Nürnberg, weil wir dort auf einen verspäteten ICE aus Hamburg warten mussten. Nun war bis Regensburg kein Platz in der 1. Klasse mehr frei.

Wegen der schlechten Verbindungen von Passau/Schärding nach Ried am Abend hatte ich meine Tochter schon auf eine eventuelle Abholung in Schärding gebeten. Da durch die Verspätung der letzte Regionalzug in Passau Richtung Österreich verpasst wurde – mit diesem hätte ich Ried über Neumarkt-Kallham erreicht – und mein ICE in Schärding hielt, war dies möglich. Ich erreichte Schärding mit ca. 20 Minuten Verspätung und wurde dort abgeholt.