Private Reisen
Nach dem im Mai nach 10 Jahren Bau- und Entwicklungszeit endlich der Abschnitt Monaco mit seinen fahrenden Rennautos eröffnet wurde, schien es mal wieder an der Zeit dem MiWuLa einen Besuch abzustatten. Aus terminlichen Gründen hat sich die Zahl der Reisenden auf zwei reduziert. Wie immer bei unseren Reisen nach Deutschland bietet sich der ICE 228 ab Passau Hbf. mit unveränderter Abfahrtszeit um 9.33 Uhr an. Wegen der knappen Übergangszeit von nur 6 Minuten im Würzburg Hbf und den schon mehrmals gemachten schlechten Erfahrungen habe ich für 1 Stunde später Würzburg verlassenden ICE 580 nochmals Platzkarten für uns besorgt.
Dann aber kam das schwere Hochwasser in Niederösterreich, das dazu führte, dass alle ICE aus Deutschland generell auf der Strecke Linz – Wien ausfielen, einzelne auch von/bis Wels fuhren und unser ICE gar auf der gesamten Strecke in Österreich ausfiel. Damit entfiel auch das Problem mit der verspäteten Übergabe aus Österreich und unser Zug war einigermaßen pünktlich unterwegs, was sich auch schon in Nürnberg Hbf zeigte, als unser Anschlusszug ICE 880 nach unserem Zug am Bahnsteig gegenüber einfuhr. Somit gab es mit dem Anschluss in Würzburg Hbf keine Probleme und Ersatzplatzkarten waren umsonst gekauft worden.
Ab Hannover ließ die Pünktlichkeit zu wünschen übrig, was dazu führte, dass wir in Hamburg Hbf 20 Minuten Verspätung einfassten. Seit dem in Hamburg Altona die Bauarbeiten für einen neuen Bahnhof angelaufen sind, enden im Hbf die ICE aus München. Im Vertrauen darauf, dass früher beim DB Ticket Kauf immer auch ein innerstädtisches Ticket enthalten war, habe ich kein Ticket bis Hamburg- Altona gekauft. Dies mussten wir nun am Automaten nachholen. Dann ging es mit der S 3 nach Hamburg Altona ins Intercity Hotel direkt am Bahnhof, wo ich bisher bei jeder Eisenbahnreise abgestiegen bin.
Da es inzwischen zu regnen begonnen hatte, hatten wir nach Spaziergang an der Elbe keine Lust. Nachdem wir im Hotel nach Nachfrage wie früher ein Gratis Ticket für den innerstädtischen Verkehr erhalten hatten und uns frisch gemacht hatten, ging es auf die Suche nach einem Lokal zum Abendessen. Aus früheren Besuchen hatte ich gute Erfahrungen mit dem Gasthaus Heimathafen gemacht. Also fuhren wir mit der S Bahn bis Haltestelle Landungsbrücken und stiegen dort in die U Bahn für eine Station (Baumwall) um. Das Gasthaus liegt dort unterhalb der U Bahn, die hier als Hochbahn geführt wird. Und wir hatten Glück, es gab für uns in dem sehr gut besuchten Lokal noch 2 Plätze. Die Küche hat uns nicht enttäuscht.. Den Heimweg traten wir dann in umgekehrter Richtung an.
Am nächsten Morgen ging es dann ins Miniatur Wunderland/MiWuLa) auf dem gleichen Weg mit S- und U Bahn zur Station Baumwall und von dort auf kurzem Weg in das Hafenviertel. Da wir die Reise relativ kurzfristig geplant hatten, gab es keine Eintrittskarten ohne Wartezeiten zu den von uns gewünschten Terminen. Wir besorgten uns deshalb noch zwei Karten für eine Führung hinter die Kulissen. Mit dieser Kombination ist ein jederzeitiger Eintritt ohne Wartezeit möglich.
Wir begannen unseren Rundgang in Monaco, das mit seinem spektakulären Straßenrennen erst kurz zuvor von Fürst Albert eröffnet wurde. Weiter ging es auf der Brücke über den Fleet in die neuen Teile von Südamerika. Rio de Janeiro war ja bei meinem letzten Besuch schon fertig, Patagonien dagegen noch nicht. In Zusammenarbeit mit einer argentinischen Familie wurde eine realistische Landschaft mit erstaunlich viel Zugbetrieb geschaffen. Auch die Nachbildung der stürmischen See konnte gefallen, das im Internet angekündigte Kalben des Gletschers ins Meer funktionierte aber nicht. In einem abgesperrten Raum konnte man den Blick auf eines der nächsten Projekte werfen: die Atacama Wüste.
Schließlich ging es über die Brücke zurück in den „Altbestand“. Wir begannen unsere Reise in der Provence und gelangten dann nach Italien, das mit seinem Vulkan Ausbruch auch ein Highlight hat. Dann folgre noch Venedig. Die Schweiz, die sich über 2 Stockwerke erstreckt, ließen wir vorerst aus. Da wir uns im 3. Stockwerk mir Restaurant befanden, beschlossen wir eine Pause einzulegen. Da wir anschließend bis zum Beginn der Führung hinter die Kulissen um 14.20 Uhr noch genügend Zeit war, ging es nun ein Stockwerk höher, wo sich auch die Keimzelle des Wunderlands befindet. Wir interessierten uns vorerst für den Flughafen, wo aber gerade infolge einer Störung wenig Betrieb war. Mit Bedauern mussten wir feststellen, dass Österreich gerade vom Rest der Anlage abgetrennt ist. Den Grund erfuhren wir später in der Führung, Zuvor ging sich aber noch ein kurzer Abstecher nach Skandinavien aus, wo die Schiffe immer noch per Hand gesteuert werden.
Die Führung umfasst maximal 6 Personen und wird über ein Audio System abgehalten, wozu man einen eigenen Kopfhörer mitbringen n oder einen um € 1,00 mieten kann und dauert etwa 1 Stunde. Die Tour begann auch in der Provence, es folgte Italien aber immer an der Wand entlang, bis wir unter dem Massiv der Schweizer Alpen zum Sitzen kamen. Hier bekamen wir Informationen über das MiWuLa, die teilweise auch für mich noch neu waren. So sind alle Themenbereiche mit Schienen miteinander verbunden. So führt auch eine Bahnstrecke auf der Brücke über den Fleet nach Südamerika. Das heißt aber noch nicht, dass man derzeit mit einem Zug alle Strecken befahren kann. Bekanntlich wurde am Anfang das 3 Leiter Wechselstromgleis verbaut. Erst als man bei den Themen Mitteleuropa verließ, wurde auch 2 Leiter Gleichstromgleis verbaut. Dies war logisch, denn für diese Themen gab kaum Wechselstrom Modelle. In Südamerika musste sogar weitgehend auf den Selbstbau zurück gegriffen werden. Außerdem plant man langfristig das gesamte MiWuLa auf Gleichstrom umzustellen, da sich die Punktkontakte im Dauerbetrieb zunehmend abnützen, und scheinbar im Wechselstrombereich verunglückte Züge am Leitstand nicht so exakt lokalisieren lassen. Dies dürfte auch der Grund sein, warum Österreich derzeit vom Rest der „Welt“ abgeschnitten ist. Wir sahen auf der Zufahrtsstrecke heraus gerissene Gleise. Die Tour endete hinter dem Flughafen, wo der Betrieb wieder reibungslos funktionierte.
Nach einer weiteren Pause besuchten wir die restlichen Themen des MiWuLa, in dem wir feststellen konnten, dass teilweise Neubauten den Altbestand ersetzten. Nach 17.30 Uhr verabschiedeten wir uns vom MiWuLa. Im Gasthaus Heimathafen ließen wir den Tag bei einem guten Abendessen ausklingen, bevor es mit U- und S Bahn zurück ins Hotel ging.
Am nächsten Morgen fuhren wir rechtzeitig mit der S Bahn wieder über die Nordstrecke(Bahnhof Dammtor) zum Hauptbahnhof. Die Südstrecke würde über die Reeperbahn führen. Am deutschen Nationalfeiertag herrschte am Bahnhof viel Betrieb. Wir mussten die Einstiegsstelle für die 1. Klasse mal wieder ändern, da der Zug „verkehrt“ herum verkehrte. Der ICE 787 setzte sich mit 1 Minute Verspätung in Bewegung. Bis zum Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe verlief die Fahrt ohne Probleme. Dort fuhren wir mit Verspätung ab. Für den Bahnhof Fulda wurde ein verlängerter Aufenthalt angekündigt, da unser Zug in der 2.Klasse dermaßen überbesetzt war, dass eine Weiterfahrt so nicht möglich war. Da die DB laufend auf mein Handy Informationen über Änderungen und Verspätungen verschickt, wusste ich zu diesem Zeitpunkt, dass unser Anschlusszug in Nürnberg Hbf zirka 30 Minuten haben wird. Von dem was derweil in Fulda am Bahnsteig geschah bekamen wir in der 1. Klasse an der Zugspitze nichts mit. Nur dass immer wieder ICE‘s an uns vorbeiführen. Als sich unser Zug schließlich wieder in Bewegung setzte, war mehr als eine halbe Stunde vergangen. Als bald bekam ich auf mein Handy die Meldung der DB, dass unser Anschluss in Nürnberg Hbf nicht gesichert sei. Aus meinen früheren schlechten Erfahrungen, bei denen es immer wieder in Nürnberg Hbf zu Anschlussbrüchen gekommen war, entschlossen wir uns, in unserem Zug bis München zu fahren und von dort den Zug nach Passau zu nehmen.
Wider Erwarten stand unser Anschlusszug am gleichen Bahnsteig gegenüber. Auf uns zu warten dürfte auch dem Umstand geschuldet gewesen sein, dass dies an diesem Tag der letzte Zug war, der nach Österreich fuhr. Wir fuhren nach kurzem Halt nach München, wo wir nach 16 Uhr rechtzeitig ankamen, um den Zug um 16.23 Uhr nach Passau zu erreichen. Während wir um 18.39 Uhr in Passau Hbf ankamen, konnte ich den Meldungen der DB entnehmen, dass unser Anschlusszug statt um 16.25 Uhr Passau Hbf erst um 17.52 Uhr erreichte.
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Spontan hatten unser Obmann, sein Stellvertreter und der Chronist beschlossen trotz der Enttäuschung im Vorjahr die Modellbaumesse in Wien zu besuchen. Wir trafen uns, um um 08.01 Uhr mit dem Regionalzug nach Linz zu fahren. Dort ging es um 09.17 Uhr mit dem RJX 265 weiter nach Wien Hbf, den wir pünktlich um 10.32 Uhr erreichten. Mit der U1 bis Praterstern und der U2 bis zur Messe fuhren wir weiter. Der Eingang zur Ausstellung war dieses Jahr soweit nach hinter verlegt worden, das wir mit der U2 eine Haltestelle weiter hätten fahren können.
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Weiterlesen: Rückblick: Besuch der Modellbaumesse in Wien 2023
Da wir die Messe in Leipzig zuletzt 2016 besucht hatten (siehe dazu auch den Bericht auf unserer Homepage), beschlossen der Obmann und der Chronist diesen Besuch zu wiederholen. Da wir den Pkw im Parkhaus in Passau abstellen wollten und mit Grenzkontrollen zu rechnen war, brachen wir sehr zeitig auf. Von Kontrollen an der Grenze war nichts zu bemerken, sodass wir über eine Stunde vor Abfahrt unseres Zuges im Bahnhof waren.
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Weiterlesen: Rückblick: Besuch der Modellbaumesse in Leipzig 2023
Spontan entschlossen sich 6 Clubmitglieder und die Gattin eines Mitglieds das Angebot der Pinzgauer Lokalbahn anlässlich des 125-jährigen Bestehens der Pinzgauer Lokalbahn und der Wiederinbetriebnahme der Dampflok Mh 3 nach ihrer Hauptuntersuchung zur Mitfahrt eines Dampfsonderzuges am 18.5.2023 anzunehmen. Diese Spontanität führte dazu, dass wir in 3 Gruppen führen. Unsere 2 ÖBB-ler Jonas und Patrick planten ihre Fahrt gänzlich unabhängig. Hans Peter und Franz wollten zuvor noch in Tischlerhäusl (bei Zell am See) die Betriebswerkstatt mit einer LGB Ausstellung besuchen. Sie fuhren also mit dem Auto nach Attnang-Puchheim um dort um 6 Uhr ihre Fahrt zu beginnen.
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Es ist fast genau 4 Jahre und 3 Monate her, dass wir zuletzt eine Eisenbahnreise unternommen haben. Wohl waren wir auf Messen und Ausstellungen, nicht aber speziell auf dem Besuch von Eisenbahnstrecken. Wir, das sind Hermann, unser Freund Gerhard(Gerhards MoBa) aus Pfarrkirchen in Bayern und der Chronist und zugleich Planer der Reisen.
Wir starteten am 24.6.2024 um 9.33 Uhr in Passau Hbf mit dem ICE 228 nach Dortmund. Gerhard stieg wie immer bei solchen Reisen erst in Plattling zu. Der Zug war voll besetzt, was vor allem auf die Fußballfans zurück zu führen war, die die österreichische Nationalmannschaft bei ihrem EM Gruppenspiel in Berlin unterstützen wollten. Wir stiegen schon in Regensburg Hbf wieder aus, da unsere Ziele gar nicht oder nur auf Umwegen mit dem ICE erreichbar waren.
Und wir benutzten fortan das Deutschland Ticket(D-Ticket) um € 49,00 für all die Fahrten bis zur Heimreise bis Dresden Neustadt. Das D-Ticket gibt es nur auf das Handy, gilt jeweils einen Kalendermonat und verlängert sich automatisch, wenn es zuvor nicht rechtzeitig gekündigt wird.
Nach fast 1 Stunde ging es um 11.20 Uhr weiter nach Hof Hbf. Auf der Fahrt dorthin aktivierte Gerhard einen Modelleisenbahn Kollegen aus dem Umland von Chemnitz, der Gerhard und damit uns die Möglichkeit der Besichtigung seiner Anlage eingeräumt hatte. Gerhard hatte den Kontakt schon länger über seine Homepage Gerhards MoBa geknüpft.
In Hof erwartete uns dann mit einer Wartezeit von wieder fast 1 Stunde ein Schienenersatzverkehr bis Plauen (oberer Bahnhof). Er war einerseits gut und auch wieder schlecht organisiert. Da wir zu dritt nicht in den ersten Bus passten, nahmen wir den zweiten. Was uns nicht bewusst war, dass der erste Bus wohl alle Haltestellen abfuhr. Wir im zweiten Bus fuhren ohne Zwischenhalt direkt über die Autobahn nach Plauen und hatten damit das Glück, dass wir 1 Stunde früher in Plauen waren und gerade noch den im Stundentakt verkehrenden Zug nach Dresden erwischten.
Der Zug war wegen der Schulferien voll besetzt, so dass wir erst nach ein paar Halten einen Sitzplatz fanden. So waren wir schon um 16.03 Uhr statt um 17.03 Uhr in Chemnitz Hbf und fanden auch den 400 m langen Weg zu unserem Hotel Chemnitzer Hof, das ich nur sehr empfehlen kann. Inzwischen war auch klar, dass es mit dem Besuch der Modelleisenbahnanlage klappen würde.
Kurz nach 18 Uhr holte uns Christoph Sommer vor dem Hotel mit seinem Wagen ab, um uns zu seiner Modelleisenbahnanlage zu bringen. Wir fuhren in südlicher Richtung auf breiten Straßen aus Chemnitz ins Umland heraus. Dabei fiel mir auf, dass Chemnitz relativ grün ist. Bei ihm angekommen, ging es sofort in den Keller. Dort stand eine sehr schön gestaltete HO-Anlage mit einem großen Bahnhof und etlichen Paradestrecken. Der Betrieb funktionierte vollautomatisch. Beim Rollmaterial hatte er sich auf die Zeit der DDR konzentriert und zeigte fast alles, was aus diesen Epochen auf dem Markt zu kaufen war. Anschließend lud uns die Familie im Garten zu einem Grillabend ein. Nach 21 Uhr wurde es auf der Terrasse zu kühl und Christoph chauffierte uns wieder ins Hotel zurück. Hiermit wollen wir uns nachmals für die herzliche und liebevolle Aufnahme und Bewirtung recht herzlich bedanken.
Am nächsten Morgen ging es um 09.36 Uhr mit der Erzgebirgsbahn nach Cranzahl. Bis zum Bahnhof Flöha wird die Hauptstrecke nach Dresden benützt,Dann zweigt die Strecke in das malerische Tal der Zschoppau ab, die am Fichtelberg entspringt. Die Strecke taucht bald in den Wald ein und folgt dem Fluss in vielen Biegungen. Teilweise fast auf Flusshöhe dann wieder hoch darüber, aber permanent steigend geht die Fahrt Richtung Süden. Immer wieder sieht man Bauwerke in Flussnähe, die früher oder aber auch noch heute als Betriebsstätten genutzt werden. Wir kommen durch Wolkenstein, das ein Hotel besitzt, in dem sich die Zimmer in Schlafwagen befinden oder durch die große Kreisstadt Annaberg-Buchholz mit seinen 3(!) Bahnhöfen. Nach 1 ½ Stunden verlassen wir den Wald und erreichen den hoch über dem Ort liegenden Bahnhof von Cranzahl.
Wir haben fast 2 Stunden Zeit, bis wir mit der schmalspurigen Fichtelbergbahn weiterfahren können. Wir hätten auch 2 Stunden später ab Chemnitz fahren können, aber dieser Kurs war im Zeitpunkt der Reiseplanung noch als Busverbindung angezeigt. Zu unserem Pech hatte die Bahnhofsgaststätte am Dienstag Ruhetag, so dass wir die Zeit mit der Inspektion der Bahnanlagen verbrachten, dabei sahen wir auch, dass es am Wochenende zwei Kurse gibt, die weiter nach Tschechien führen.
Schließlich kam unser Zug der Fichtelbergbahn an. Der gesamte Fahrplan wird mit einer Garnitur gefahren. Die Dampflokomotive kuppelte ab, fuhr kurz zum Wasser fassen an den Wasserkran und setzte sich an das andere Ende des Zuges direkt vor den offenen Aussichtswagen. Wir wollten uns auf der Bergfahrt nicht von Asche berieseln lassen und steigen deshalb in der letzten Wagen ein. Als Benützer des Deutschland Tickets mussten wir € 8,00 pro Tagf ür den historischen Tages- Dampfzuschlag bezahlen.
Pünktlich um 12.56 Uhr setzte sich unser Zug in Bewegung. Die Strecke führt zuerst oberhalb einer Besiedlung mit schönen, gepflegten Häusern durch kurze Waldstücke. Dann ging es zur Gänze in den Wald, und die Strecke steigt deutlich an, was auch an der schwer arbeitenden Dampflok zu hören war. Als wir den Wald verließen, fuhren wir an der tschechischen Grenzen entlang, die sich in Form eines Baches darstellte. Dann ging es über die bekannte Brücke , und wir erreichten nach 1 Stunde Fahrt den Bahnhof von Oberwiesenthal.
Wir beschlossen den direkten Gegenzug zu nehmen und quartierten uns im offenen Aussichtswagen ein, der sich nun am Zugschluss befand. In flotter Fahrt, soweit es die Strecke erlaubte, ging es wieder nach Cranzahl zurück, wo alsbald am gleichen Bahnsteig gegenüber die Erzgebirgsbahn wartete. Die Abfahrt verzögerte sich etwas, weil zuerst die Ankunft des Gegenzuges abwarten musste. Mit geringer Verspätung ging es nach Chemnitz zurück, das wir für um 17.25 Uhr erreichten. Auf dem Heimweg ins Hotel entschieden wir, das Abendessen im Hotel Restaurant einzunehmen. Wir waren an diesem Abend die einzigen Gäste. Das gepflegte Ambiente rechtfertigte den höheren Preis. Nach dem Essen ging es noch an die Bar, wo wir noch den Rest der Übertragung des EM Spiels Österreich gegen die Niederlande verfolgten, das Österreich mit 3:2 gewann.
Am nächsten Morgen brachen wir die Zelte in Chemnitz ab und laut Fahrplan sollte unsere Regionalbahn am Bahnsteig 10 um 08.04 Uhr abfahren. Dort stellten wir fest, dass an diesem Bahnsteig nur Züge in der Gegenrichtung fahren. An der Auskunft konnten wir dann den richtigen Bahnsteig erfahren. Dort angekommen hörten wir via Lautsprecher, dass unser Zug 30 Minuten Verspätung habe. Er kam aber schon nach 10 Minuten und so fuhren wir nach Dresden Hbf. Dort verstauten wir unser Gepäck in einem Schließfach und weiter ging es mit der S-Bahn nach Radebeul Ost. Dort wartete die nächste sächsische Schmalspurbahn auf uns.
Der Bahnhof der Lösnitzgrundbahn oder besser bekannt als Lösnitzdackel liegt direkt neben der S-Bahn Station. Der Lösnitzdackel gehört wie die Fichtelbergbahn der SDG und fährt den gesamten Fahrplan mit einer Garnitur und verlangte auch den Historik Zuschlag von uns. Da die Abfahrt erst um 10.26 Uhr angesetzt war, konnten wir uns in Ruhe umsehen.
Als unser Zug ankam, hatte er schon einen Kurs absolviert. Die Lokomotive setzte um, machte zuvor eine kurze Pause im Depot. Da sich der offene Aussichtswagen in der Mitte des Zuges befand, gab es keine Bedenken für seine Nutzung. Laut Fahrplan ging es los. Die Strecke führt kurz parallel zur Strecke nach Meißen und taucht dann in eine Villengegend ein, im Hintergrund sind Weinberge. Danach führt die Strecke durch kleine Wälder, Wiesen und Felder, vorbei an Gewässern und kleinen Siedlungen. Der einzige größere Halt ist Moritzburg, allerdings kann man das bekannte Schloss vom Zug aus nicht sehen. Nach einer Stunde Fahrt auf ebener Strecke erreichen wir den Endbahnhof Radeberg. Das auch bei uns bekannte Bier wird aber in einem anderen Radeberg in Sachsen gebraut.
Es hat sich uns nicht erschlossen, warum gerade hier am „Ende der Welt“ die Bahn endet. Jedenfalls fuhren wir umgehend zurück. Nach dem ursprünglich ein Aufenthalt in der Dresdner Innenstadt geplant war, haben wir diesen Plan verworfen und fuhren um 13.20 Uhr ab Radebeul Ost mit der S-Bahn ins Elbtal nach Bad Schandau. Dabei hatten wir nicht bedacht, dass Ort und Bahnhof nicht auf der gleichen Seite der Elbe liegen. Abstieg zum Fluss, Fähre und ein Fußmarsch kamen nicht in Frage. Zum Glück gab es eine Bahnhofsgaststätte, die war dann aufsuchten.
Die Rückfahrt verzögerte sich um fast eine halbe Stunde, zudem wurde der aus Schöna kommende Zug dann noch auf einen anderen Bahnsteig in Bad Schandau geleitet. Im Dresdner Hbf hatten wir noch genügend Zeit zum Ausrasten, bevor wir unser Gepäck aus dem Schließfach holten.
Wir begaben uns auf Bahnsteig 14, wo der Zug des Betreibers Trilex nach Zittau einfahren sollte. Als der Zug einfuhr, waren 2 Teile mit dem Zielbahnhof Liberec und einer mit dem Ziel Zgorzelec beschriftet. Es galt nun schnell jenen Teil herauszufinden, der nach Zittau fährt. Zum Glück half uns die Bahnsteiganzeige. Wir stiegen in jenen Teil ein, der weiter nach Liberec in Tschechien fährt. Die Bahnsteige im durchgehenden Teil des Dresdner Hbf sind knapp. So ging es pünktlich um 17.24 Uhr los. Dafür gab es einen etwas längeren Halt in Dresden Neustadt. Wir befuhren die zweigleisige Stecke Richtung Görlitz, die bis Dresden Klotsche(wegen der Bahn zum Flughafen) elektrifiziert ist. In Bischofswerda wurde der Teil nach Zgorzelec(Polen) ab gekupplelt, der weiter über Görlitz nach Polen fuhr.
Wir fuhren auf der kurvenreichen eingleisigen Strecke Richtung Zittau weiter. Die Trassierung hing sicher davon ab, dass man seiner Zeit das Gebiet der KuK Monarchie nicht befahren wollte. Daher ist die Grenze zu Tschechien immer mal näher oder etwas weiter weg. Besonders nah ist man ihr im Bahnhof Ebersbach, wo auch eine Strecke nach Tschechien abzweigt. Auffallend war hier auch, dass in sämtlichen Unterwegsbahnhöfen im Erdgeschoss alle Fenster und Türen mit Brettern vernagelt waren, auch wenn teilweise die Obergeschosse bewohnt aussahen. Auffallend war auch, dass in den Dörfern fast alle Häuser gepflegt aussahen. Kurz vor Zittau wurde die Strecke aus unerklärlichen Gründen wieder zweigleisig. Mit etwas Verspätung erreichten wir Zittau kurz nach 19 Uhr.
Laut Google Maps hatten wir noch einen Fußweg von 700 m durch die Bahnhofstrasse zu unserem Hotel Dreiländereck vor uns. Zum Abendessen trafen wir im Gastgarten vor dem Hotel in einer Fußgängerzone. Die Speisekarte war etwas mager, so aßen Gerhard und Hermann einen Jagertoast(große Portion) und ich einen Dreiländerteller. Dazu genehmigte sich Hermann ein dunkles Bier(Spezialität der Gegend).
Am nächsten Tag stand der Besuch der dritten Schmalspurbahn , der Zittauer Schmalspurbahn, auf dem Programm,und die Pläne des Reiseleiters waren bald Makulatur. Wir startenden um 9.05 Uhr in Zittau. Der Zug führte in der Mitte einen offenen Aussichtswagen und zwei Speisewagen(!). Wir mussten auch hier den Zuschlag von € 8,00 zahlen.Die Strecke besitzt gleich am Anfang eine Kreuzung mit der normalspurigen Strecke nach Liberec(Reichenberg), die aber zuerst ein kurzes Stück durch Polen führt. Später führt die normalspurige Strecke über ein Viadukt, das von der Schmalspurbahn unterquert wird. Hier verläuft die Schmalspurstrecke ein Stück weit ganz nah an der polnischen Grenze entlang. Die Grenze erreicht hier nach Süden auch den Dreiländerpunkt.
Nach dem unsere Strecke die Innenstadt von Zittau zu mehr als die Hälfte umrundet hat, wendet sie sich ansteigend Richtung Zittauer Gebirge zu. Die Landschaft ist nun geprägt von Feldern, kleinen Siedlungen und Wäldern. Nach ungefähr 30 Minuten erreichen wir den Bahnhof von Bertsdorf. Dieser Bahnhof hat die Zittauer Schmalspurbahn durch die Fotos von der Parallel Ausfahrt zweier Züge bekannt gemacht. Es wird dann auch für uns eine solche Ausfahrt geben, denn der mit einer Dieselloko0motive bespannte Zug in den Kurort Jonsdorf steht schon bereit. Nach dem Fahrgastwechsel geht es los. Unser Zug verschwindet im Wald Richtung Kurort Oybin. Wir erreichen die Endstation dieses Astes, die nahe an der tschechischen Grenze liegt nach 10 Minuten.
Anstatt uns den Kurort Oybin anzuschauen, fuhren wir mit dem Zug nach umsetzen der Lokomotive im offenen Aussichtswagen wieder zurück nach Zittau. Der Plan war, sich bei anschließenden Bergfahrt bis Bertsdorf im Speisewagen zu stärken. Dies gelang gerade noch, denn in Zittau stieg eine große Reisegruppe ein, die uns gerade noch einige Restplätze übrig ließ und deren Verpflegung Priorität hatte. Trotzdem gestärkt stiegen wir in Bertsdorf in den mit einer Diesellokomotive bespannten Zug zum Kurort Jonsdorf um. Wieder gab es eine Doppelausfahrt und nach 15 Minuten Fahrt erreichten wir unser Ziel gerade zur Mittagszeit. Der Bahnhof liegt oberhalb des Kurortes.
Hermann hatte sich inzwischen nach einem Gashaus erkundigt. Als die Wegbeschreibung aber doch nicht so ganz stimmte, und wir an der Touristeninformation vorbeikamen, erkundigte sich Hermann dort nochmals. Er erfuhr, dass dieses Gasthaus Ruhetag hatte. Ihm wurde ein anderes Gasthaus empfohlen, das wir nach einem Fußmarsch von 20-30 Minuten erreichen konnten. Der Weg führte zuerst durch den Ort mit durchwegs gepflegten Häusern und danach
bergabwärts durch den Wald zu einem See. Der Gasthof hieß Gondelbahn, wobei ich an eine Luftseilbahn dachte. Die Gondeln sind aber die Boote , die hier vermietet wurden. Im schattigen Gastgarten verpflegte sich jeder auf seine Weise.
Den Rückweg zum Bahnhof starteten wir zu früh, weil wir fälschlicher Weise den Fahrplan der Nebensaison heranzogen haben. So mussten wir am Bahnhof eine Stunde warten, bis uns der letzte Zug an diesem Tage mit Abfahrt um 16.08 Uhr aufnahm. In Bertsdorf mussten wir in unseren Dampfzug umsteigen. Währen der „Dieselzug“ nochmals nach Oybin fuhr, hatte der Dampfzug schon um 16.49 Uhr in Zittau Betriebsschluss. Als wir auf den Weg zum Hotel waren, sah man schon die drohenden Gewitterwolken. Zum Abendessen ging dann ein kurzes, heftiges Gewitter über Zittau nieder.
Nach vier Tagen Sonnenschein ging es bei bedeckten Himmel auf den Weg zum Bahnhof zur Heimreise. Der Zug von Trilex wendete in Zittau auf unseren Zug, und wir starteten pünktlich um 10.06 Uhr. Das Deutschland Ticket wurde in normalspurigen Zügen immer mit dem Ausweis kontrolliert. Unsere Heimfahrt führte uns bis Dresden Neustadt über die gleiche Strecke, wie bei der Anreise. Je weiter wir nach Westen kamen, desto sonniger und wärmer wurde es. Da ich und unsere DB Fahrkarten alle auch auf meinem Handy hatte, fand ich dort für unseren Anschluss, dass dieser Zug ausfällt. Da ich in solchen Fällen seitens der DB immer über eine Mail verständigt werde und eine solche bisher fehlte, war ich nicht so beunruhigt.
In Dresden Neustadt wechselten wir auf den Bahnsteig 6 und erfuhren dort dass unser ICE 1558 5 Minuten Verspätungen haben werde. Es wurden dann 15 Minuten. Erstaunlich war mir, dass wir trotz eines längeren Aufenthalt auf der Strecke in Leipzig Hbf wieder pünktlich waren. In Erfurt Hbf mussten wir neuerlich den Zug am gleichen Bahnsteig wechseln. Der ICE 1109, ein sogenannter Sprinter, der nur an wenigen Bahnhöfen hält, war pünktlich. Wegen Bauarbeiten auf der Strecke vor Nürnberg erreichten wir den Hbf mit 5 Minuten Verspätung um 16.05 Uhr.
Der ICE 29 nach Wien hatte in Nürnberg 30 Minuten Verspätung, was uns nichts mehr ausmachte, da wir keine Anschluss mehr brauchten. Während Gerhard wieder in Plattling ausstieg, erreichten wie Passau gegen 19 Uhr.
Abschließend möchte ich etwas über die eingesetzten Schmalspurdampflokomotiven berichten. Auf der Fichtelbergbahn zog die 99 1794 unseren Zug. Sie war mit dem Baujahr 1956 die jüngste und gehört wie die folgenden zur Kategorie VII k . Die SDG (Sächsische Dampf Eisenbahngesellschaft) tauscht auch ihre Lokomotiven, so dass es möglich ist, dass sie auf andren Bahnen der SDG eingesetzt wird. Im Lösnitzgrund war die 99 1741 im Einsatz, die wie die 99 1749 der SOEG (Sächsische Oberlausitzer Eisenbahn Gesellschaft) in Zittau 1929 gebaut wurden. Die Voranstellung der Ziffer 1 erfolgte erst nach der Wende.
Wenn ich die „Schönheit“ der Strecken bewerten soll, hat mir die Fichtelbergbahn vor der Zittauer Schmalspurbahn und am wenigsten der Lösnitzdackel gefallen. Einen vorderen Platz würde ich auch der Weißeritztalbahn einräumen, die ich aus einem früheren Besuch aber mit dem damals befahrbaren Teil kenne.
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Da der Chronist in Stuttgart geboren wurde und auch bis zu seinem 20. Lebensjahr dort lebte, ergriff er die Gelegenheit seine alte Heimat mit einem Besuch der Internationalen Modellbahnausstellung, die alle zwei Jahre von der Firma Märklin in Göppingen veranstaltet wird, zu verbinden. Außerdem interessierte ihn der Fortschritt beim Bahnhofsumbau zu Stuttgart 21. Um es vorweg zu nehmen. Man sieht nicht mehr viel. Die geschlossene Bahnhofsdecke verdeckt jeden Blick in die Tiefe. Dafür sind die Wege für die Fahrgäste bei der Benutzung des bestehenden Bahnhofs viel weiter geworden.
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Als ich alleine am 19.4.2023 gegen 07.15 Uhr in Bad Ried in den Regionalzug nach Schärding einstieg, wusste ich schon, dass es wegen des geplanten Eisenbahnerstreiks am 21.4.2023 Probleme mit der Rückfahrt aus Dortmund geben könnte. In Schärding war dann der Warteraum gesperrt, so dass ich die Wartezeit von zirka 1 ¼ Stunden bis zur Abfahrt des ICE 228 nach Dortmund auf dem Bahnsteig verbringen musste. Nach den Erfahrungen bei den letzten Reisen mit verpassten Anschlüssen hatte ich mich bewusst nicht auf eine schnellere Verbindung festgelegt, sondern die Umwegfahrt mit dem ICE 228 in Kauf genommen. Unser Zug war bis zur Einfahrt in den Hbf Aschaffenburg planmäßig unterwegs. Bis Hanau hatten wir dann aber mit mehreren Signal- und einer Schrankenstörungen zu kämpfen, so dass wir bis Frankfurt Hbf um 50 Minuten verspätet waren. Damit wären alle angebotenen schnellen Verbindungen über Frankfurt nicht erreichbar gewesen.
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Wie schon im Winter 2018/19 hat der Chronist eine Reise nach Norwegen dazu benutzt, das MIWULA wieder einmal zu besuchen. Es hat sich doch im Lockdown mit Einweihung der Brücke über den Fleet und Rio de Janeiro sowie einiger Um- und Neubauten einiges getan. Der Bericht über den letzten Besuch ist im Archiv unserer Homepage zu finden. Und wie 2019 begleitete mich unser Rauchfangkehrermeister in Ruhe mit seiner Gattin.
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Weiterlesen: Rückblick: Besuch Miniatur Wunderland 11.-14.5.2022
Dieser Reise ging eine lange Geschichte voraus. Sie war ursprünglich für den Zeitraum 22.-24.4.2020 geplant, musste dann wegen der Covid Pandemie zuerst auf den Herbst 2020, dann auf der Frühjahr 2021 und schließlich auf den Termin 16.-18.11.2021 verschoben werden. Die Hotelzimmer waren für den 1. Termin schon gebucht und bezahlt. Das gleiche galt auch für Bahnfahrkarten. Für diese erhielten wir Gutscheine mit Gültigkeit bis 2023, und die Hotelzimmer konnten wir immer wieder umbuchen. Covid 19 bedingt war leider unser Obmann jetzt nicht mehr an Bord.
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