Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass ich die Reise in diesem Jahr alleine eintreten werde. Nach dem ich mir ein Zimmer im Grey Hotel und günstige DB Tickets in der 1. Klasse gesichert hatte, wollten unser Obmann und Josef doch mitreisen, wenn die Fahrt- und Hotelkosten das Limit von € 400,00 nicht übersteigen würden.  Plätze im Hotel waren noch frei. Aber das Limit war nur einzuhalten, wenn ich die beiden in der 2. Klasse mit Platzkarten reisen ließ.  Eine Woche vor Reiseantritt kam seitens der DB die Mail über eine Fahrplanänderung. Anstatt dreimal umzusteigen hatte sich die Zahl auf 2 vermindert. Das Problem der fehlenden Platzreservierung in den Anschlusszügen kann die DB leider immer noch nicht kundenfreundlich lösen, es sei denn man bucht Platzkarten gegen Entgelt.  Ich habe es nicht getan.

 

Also fuhren wir am 3.4.2019 mit dem Pkw nach Passau, um dort in den pünktlichen um 09.34 Uhr ICE 228 aus Wien nach Frankfurt Hbf einzusteigen. Da die direkte Strecke von Würzburg nach Aschaffenburg an diesem Tag gesperrt war, machte unser Zug einen Schlenker auf der Neu- und Altbaustrecke Richtung Fulda bis Elm um dann in Schlüchtern auf die Strecke Fulda – Frankfurt einzubiegen. Wir erreichten Frankfurt Hbf wohl nicht pünktlich, aber so rechtzeitig, dass wir den ICE 720 nach Essen Hbf mit der Planabfahrt um 14.10 Uhr leicht erreichten. In der 1. Klasse waren wenig Plätze frei, so dass ich mich entschloss, einen für Bahn Card Inhabern reservierten Platz einzunehmen, was in der Folge keine Problem machte. Bei diesem ICE handelt es sich einen sogenannten Sprinter, der auf der Neubaustrecke kurzfristige sogar 300 km/h erreichte. Essen Hbf erreichten wir pünktlich. Auch den Wechsel der Abfahrt des Abellio Rail Zuges auf einen anderen Bahnsteig wurde noch gemeistert. So kamen wir um 16.40 Uhr in Dortmund Hbf an, nur zirka 15 Minuten später als vorgesehen. Unser Hotel war uns von früheren Besuchen bekannt und liegt unweit des Hauptbahnhofes. Am Abend ging es zum Essen in den Alten Markt, wo ich zuvor Plätze reserviert hatte. Den Heimweg mussten wir dann im Regen antreten.

Am folgen Tag ging es auf die Intermodellbau in den Westfalenhallen. Wir ließen uns von einem Dortmunder beraten und kauften 1 Dreier Ticket für den ganzen Tag. Unsere Straßenbahn war vom Hauptbahnhof kommend gerammelt voll. Auch wurde der Eingang zur Messe wegen Bauarbeiten weit von der Haltestelle  weg verlegt, was einen viel längeren Fußweg im Nieselregen bedeutet, hatte aber den Vorteil, dass wir dann gleich in der Halle 4, „unserer Halle“ waren. Hier trennten uns unsere Wege. Als Treffpunkt wurde 12 Uhr am Märklin Stand vereinbart. So konnte  jeder für sich jene Hotspots erkundigen. Wie immer waren alle namhaften Hersteller vertreten. Märklin hatte mit Trix und LGB den größten Stand. Spektakuläre Anlagen habe ich dieses Jahr vermisst. Es gab aber etliche schöne Anlagen aus Frankreich und den Niederlanden. Wegen des besonderen Motivs fand ich eine ca. 10 bis 15 m lange Anlage erwähnenswert. Auf der „Rückseite“ war über die ganze Länge nur ein Abstellbahnhof ohne Landschaft zu sehen. Auf der „Vorderseite“ war ein Grußstadtbahnhof nach belgischem Vorbild mit einem entsprechenden Vorfeld mit Landschaft zu sehen. Gut gefallen hat mir auch die Anlage auf dem ROCO Stand, die Motive aus dem Altmühl Tal zeigte. Beim ersten Besuch war leider Stillstand. Beim zweiten Besuch war zu bemerken, dass auf der „Paradestrecke“ doch zu viel Züge unterwegs waren, was bedeutete, dass der eine Zug noch mit seinem Ende aus dem Tunnel zum Schattenbahnhof stand und der folgende Zug am Signal dahinter zum Stehen kam. In der Halle 4A waren hauptsächlich Händler konzentriert. Es gab weniger schöne Anlagen und auch erstmals Löcher, die auf späte Ansagen hindeuteten. Nach einer Mittagspause und voll mit Eindrücken ging nach 15 Uhr zurück ins Hotel. Zuvor suchte ich Hauptbahnhof fast verzweifelt nach Flaschenbier aus Dortmund. Ich wurde erst ganz zum Schluss fündig. Zum Abendessen ging es wieder in den Alten Markt, wo bei wir mit der Tischreservierung für diesen Abend  große Probleme hatten, weil die Reservierungsplatttform unsere Anfragen ignorierte. Über eine andere Plattform,  die uns Booking. com  anbot, hat es schließlich geklappt.

 

 

Am nächsten Morgen waren wir rechtzeitig auf unserem Bahnsteig und mussten feststellen, dass unser erster Zug zwischen Paderborn und Kassel-Wilhelmshöhe im Schienenersatzverkehr geführt wurde. Da ich die Befürchtung hatte, dass damit dort der Anschluss nicht gewährleistet war, ging ich zur Information der DB in der Haupthalle. Dort erreichte ich, dass wir den um 08.34 Uhr in Dortmund Hbf abfahrenden ICE 27 nach Wien benutzen konnten. Dort setzten wir uns in der 2. Klasse auf vorerst nicht reservierte Plätze. Die Route führte uns über Wuppertal, Köln und Koblenz. Hinter Koblenz ergab sich, dass die DB unsere belegten Plätze doch noch kurzfristig verkauft hatte. Da der Zug inzwischen sehr gut belegt war, setzen sich meine beiden Mitreisenden in den Speisewagen, während ich mein Glück in der 1.Klasse gemäß meiner Fahrkarte versuchte. Schließlich fand ich einen Platz, der erst ab Frankfurt reserviert war. Vor Mainz Hbf hatten wir wegen einer Stellwerksstörung im Mainzer Hauptbahnhof einen außerplanmäßigen Halt auf freier Strecke von zirka 40 Minuten. In Frankfurt Hbf konnte ich wieder einen Platz ergattern, der für Bahn Card Kunden reserviert ist. Bis Würzburg ging es dann auf der vor zwei Tagen gesperrten Route über Aschaffenburg. In Würzburg wurde uns dann mitgeteilt, dass die direkte Strecke gesperrt sei. Wir machten deshalb einen Abstecher über Ansbach. In Nürnberg Hbf wurde unser Zug dann auch in der 1.Klasse richtig voll. Was dazu führte, dass auch in der 1. Klasse Fahrgäste stehen mussten. Eine Erfahrung, die auch schon bei früheren Reisen gemacht habe. Ab Regensburg entspannte die Lage dann spürbar. Bis Passau Hbf hatte sich die Verspätung auf mehr als 2 Stunden angesammelt. Da ich mein Parkhausticket verloren hatte, dauerte es eine halbe Stunde länger bis wir ausfahren konnten.